Lastenrad vs. Lieferwagen – Was lohnt sich für Unternehmen wirklich?
Ob Handwerksbetrieb, Kurierdienst oder regionaler Einzelhandel – wenn es um innerstädtische Transporte geht, stehen viele Unternehmen vor der Frage: Lastenrad oder Lieferwagen? Während der klassische Transporter lange als alternativlos galt, etablieren sich Cargobikes zunehmend als ernstzunehmende Alternative im gewerblichen Fuhrpark. In diesem Ratgeber beleuchten wir die wichtigsten Unterschiede und zeigen, für wen sich das Lastenrad wirtschaftlich und praktisch lohnt

1. Anschaffungskosten für Lastenräder – Einstieg mit geringerer Investition
Die Anschaffungskosten sind ein zentraler Entscheidungsfaktor bei der Wahl des geeigneten Transportmittels. Während ein Lieferwagen schnell mit 25.000 Euro oder mehr zu Buche schlägt, ist der Einstieg ins gewerbliche Cargobike-Segment bereits mit einem Bruchteil dieses Budgets möglich.
Typische Anschaffungskosten:
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E-Cargobike (B2B): ca. 4.500 € – 9.000 €
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Lieferwagen (Diesel): ca. 25.000 € – 40.000 € (je nach Ausstattung)
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E-Lieferwagen: ab 45.000 € (zuzüglich Ladeinfrastruktur)
Fazit: Wer mit begrenztem Budget schnell und flexibel mobil sein möchte, findet im Cargobike eine deutlich günstigere Lösung – zumal umfangreiche Förderungen möglich sind.
2. Laufende Kosten – klare Vorteile für das Cargobike
Nicht nur der Kaufpreis, auch die laufenden Betriebskosten unterscheiden sich erheblich. Wartung, Energieverbrauch, Versicherungen und Steuern summieren sich bei einem Lieferwagen schnell.
Laufende Jahreskosten im Vergleich:

3. Flexibilität und Alltagstauglichkeit – der städtische Vorteil von Cargobikes
Vorteile des Cargobikes:
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Nutzung von Radwegen, Fahrradstraßen und verkehrsberuhigten Bereichen
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Zugang zu autofreien Zonen ohne Sondergenehmigung
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Parken direkt vor dem Eingang des Kunden oder der Lieferadresse
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Kein Führerschein notwendig – ideal bei Personalwechsel
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Leiser und emissionsfreier Betrieb (keine Konflikte mit Anwohnenden)
Vorteile des Lieferwagens:
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Größeres Ladevolumen für große oder schwere Güter
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Wetterschutz für Fahrer:in und Fracht
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Langstreckentauglichkeit ohne Ladepausen
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Vielfältige Aufbauvarianten (Kühlung, Hochdach, Werkstatteinbauten)
Fazit: Für urbane Kurzstrecken ist das Cargobike oft die effizientere Lösung – Lieferwagen bleiben wichtig für weite Distanzen oder komplexe Logistikaufgaben.
4. Nachhaltigkeit & Image – das Cargobike als Aushängeschild
Nachhaltige Mobilität ist nicht nur ein Umweltfaktor, sondern ein klares Markenstatement:
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E-Cargobikes stoßen lokal keine Emissionen aus
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Kein Feinstaub durch Bremsen oder Reifenabrieb
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Weniger Lärm und Flächenverbrauch in der Stadt
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Positiver Eindruck bei Kund:innen, Geschäftspartnern und Öffentlichkeit
Fazit: Unternehmen, die mit gutem Beispiel vorangehen wollen, setzen mit dem Cargobike ein sichtbares Zeichen für Umweltbewusstsein und Innovationskraft.
5. Förderprogramme – klare Unterstützung für das Lastenrad
Der Umstieg auf Lastenräder wird durch attraktive Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene gezielt unterstützt:
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BAFA-Zuschüsse: bis zu 2.500 € pro gewerblichem Cargobike
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Landesförderungen (z. B. Baden-Württemberg, NRW): bis zu 50 % der Kosten
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Kommunale Zuschüsse und Sonderprogramme für Flottenumstellung
Für Lieferwagen existieren nur eingeschränkte Fördermöglichkeiten – meist nur für E-Fahrzeuge und mit hohem bürokratischen Aufwand.
Fazit: Die Einstiegshürden für das Lastenrad sind deutlich niedriger – besonders in Kombination mit Fördermitteln.
6. Personal und Schulung – unkomplizierter Einstieg
Ein weiterer Vorteil des Cargobikes: Es kann von fast allen Mitarbeitenden gefahren werden.
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Kein Führerschein notwendig (bis 25 km/h)
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Leichte E-Bikes mit intuitiver Bedienung
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Schulungsaufwand minimal
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Geringeres Unfall- und Haftungsrisiko
Demgegenüber sind Lieferwagen an Führerscheinpflicht, ggf. Fahrtenschreiber und höhere Schulungskosten gebunden.
7. Einsatzprofile im Vergleich – welches Fahrzeug für welchen Zweck?
Je nach Einsatzbereich zeigen sich klare Stärken und Grenzen beider Fahrzeugtypen. Für Lieferungen im urbanen Raum mit Distanzen unter fünf Kilometern ist das Cargobike oft unschlagbar: Es kann schnell durch den Stadtverkehr navigieren, benötigt kaum Stellfläche und lässt sich direkt vor dem Zielort parken. Auch auf großen Betriebsgeländen, etwa für den internen Transport von Materialien oder Werkzeug, bieten Lastenräder eine wendige, effiziente Lösung.
Geht es dagegen um den Transport großer oder schwerer Güter, etwa von mehr als einem Kubikmeter Volumen oder über Distanzen von mehr als 20 Kilometern, spielt der Lieferwagen seine Vorteile aus. Er bietet mehr Laderaum, Wetterschutz und eine höhere Reichweite ohne Ladepausen. Für Serviceeinsätze oder Kundenbesuche mit Werkzeugkoffer eignet sich das Cargobike in Kombination mit Spezialaufbauten hervorragend, insbesondere bei regelmäßigen Fahrten im Nahbereich.
Auch für besonders eilige Lieferungen innerhalb eines Stadtteils kann das Cargobike durch seine Wendigkeit und Unabhängigkeit vom Straßenverkehr wertvolle Zeit sparen. Insgesamt zeigt sich: Viele Unternehmen profitieren von einer Mischung aus beiden Fahrzeugtypen – mit klar definierter Rollenverteilung, angepasst an die jeweiligen Transportanforderungen.
Fazit: Viele Unternehmen profitieren von einer Mischung aus beiden Fahrzeugtypen – mit klarer Rollenverteilung.
Fazit: Cargobikes bieten ökonomische und ökologische Vorteile – mit überschaubaren Grenzen
Das Lastenrad ist keine Allzwecklösung – aber für viele Anwendungsfälle im urbanen Raum die eindeutig bessere Wahl. Wer vorwiegend in der Stadt unterwegs ist, kurze Strecken zurücklegt oder flexible, leicht zu fahrende Fahrzeuge benötigt, spart mit dem Cargobike nicht nur Geld, sondern verbessert auch sein Unternehmensimage.
Unser Tipp: Prüfen Sie Ihre Transportprozesse systematisch – oft ist die Kombination von Lieferwagen und Cargobike der Schlüssel zur zukunftsfähigen Mobilität im Betrieb.